OL Saisonstart - mein Wintertraining + Wie geht es unseren Spitzenläufern.
Nicht schon wieder!
Wie schon letztes Frühjahr droht die regionale und nationale OL Saison ins Wasser zu fallen. Mehrere Wochenenden wurden bereits in den Herbst verlegt. Ich hoffe die regionalen Wettkämpfe Ende Mai und das nationale Großevent Anfang Juni können stattfinden.
Schade, denn ich habe gut trainiert. Das Sammeln von vielen Laufkilometern im November, Dezember und Jänner ist mir noch nie so konstant gelungen wie diesen Winter. Ich habe vor allem im Grundlagenbereich gearbeitet, verfeinert mit extensiven Intervallläufen. Ergänzend dazu stand Fußgymnastik, sensomotorische Programme, Beinachse und Rumpfstabi auf dem Programm. Im Herbst gab es viele viele Läufe in der Sonne Schönbrunns und im Jänner, für Wien ungewöhnlich, tolle Longjogs im tief verschneiten Wienerwald. Auch ans Langlaufen und Schneeschuhwandern wagte ich mich. Die ASKÖ Wintertrainings habe ich diesmal alle mitgenommen. Nur die Kraftkammer musste ich mangels Zutrittsmöglichkeiten aussparen. Nächstes Jahr wieder.
Durch die Absagen/ Verschiebungen verließ mich die Motivation Mitte Februar ein wenig. Vielleicht war das gar nicht so schlecht, um jetzt wieder durchstarten zu können.
Eine erste Gelegenheit zur Formüberprüfung mit der OL Community ergab sich beim inoffiziellen WOLV Cup im März am Dreimarkstein. Meine Conclusio zu dem Lauf: "Steil ist geil". Zehn Minuten Rückstand auf die Spitze bestätigt die gute Form. Der WOLV Cup glänzte mit neuen Teilnehmerrekorden. Wiens OLer lechzen nach Wettkämpfen. Zwanzig WATler waren dabei und vor allem die Jugend lieferte starke Laufzeiten.
Vergangenen Sonntag kam es zum nationalen Saisonstart der Elite am Waschberg nördlich von Stockerau. Die Staatsmeisterschaften über die Mitteldistanz wurden ausgetragen. Startberechtigt waren nur Nationalkadermitglieder sowie AthletInnen, die in den letzten zwei Jahren ein Mindestmaß an Punkten in den Elitekategorien erreicht hatten. Für mich ging sich diese Hürde ganz knapp aus und war somit gemeinsam mit unserem Spitzentrio Wolfgang, Franzi und Marius für die Staatsmeisterschaft qualifiziert.
Die Karte am Waschberg ist klein aber Nico Kastner und Dirk Deubel haben eine würdige Bahn in das Gebiet gezaubert. Der Anfang fand in einem detailreichen und dornendurchzogenen ehemaligen Steinbruch statt. Verfolgt von zwei ORF Filmteams und einer Kameradrone kamen hier selbst die Top Läufer ordentlich ins Straucheln. Weiter ging es mit einer spannenden Routenwahl in den bärlauchbewachsenen Wald mit Senken, Hügel und Grabenpostenstandorten. Die zweite Routenwahl führte schließlich ins finale Grabensystem, die letzten Posten steil bergauf ins Ziel.
Wie ist es bei mir gelaufen? Ich habe die tolle Bahn sehr genossen. Leider lief der Beginn des Wettkampfes zu gut (3:30 Rückstand auf den späteren Sieger) nach knapp der Hälfte der Siegerzeit. Auf der ersten Routenwahl hab ich ordentlich in den Wald hinein gepusht. Danach hat mich meine kognitiven Fähigkeiten phasenweise verlassen (von P8 zu P11 gelaufen, komplett falsche Richtung zu P10). Der von mir beliebte P11 stellte sich nach dem Rennen als Posten der Damen Elitebahn heraus, weshalb ich mit einem klassischen "Fehlst" in die nationale Saison starte.
Persönliche Conclusio: Physisch top, O-Technik ganz gut, Tempo - Hirn Verhältnis passt noch nicht, Mental und Motivationswirkung tipitop, OL Freunde wiedersehen tipitipitop
Staatsmeisterin wurde Anika Gassner, 6 Sekunden vor Anja Arbter und 12 Sekunden vor Jasmina Gassner. Bei den Herren siegte der Altmeister Gernot Ymsen vor Jannis Bonek und Robert Merl. Hier kann man zusammenfassen, dass die österreichischen Topleute und Kaderathleten wirklich gut drauf sind.
Unsere Jungväter Wolfi und Franzi schlugen sich in diesem Feld ganz beachtlich. Vor allem Franzi war mit seinem Lauf sehr zufrieden (+6:10). Meinen Insiderquellen zufolge hat er auch wirklich brav trainiert über den Winter. Ich bin gespannt was da noch kommen wird diese Saison.
Ebenfalls sehr gut trainiert hat Marius, der bei der Staatsmeisterschaft nicht angetreten ist, in Graz, wo er sich sehr wohl fühlt und seine Runden mit schnellen Trainingspartnern zieht. Ich, der in den letzten zwei Jahren viel mit ihm trainieren durfte, falle da aus seinem Beuteschema schon raus. Anschreiben konnte er schon Mitte März mit einem dritten Platz in der U23 bei der steirischen Cross MS.
Was machen unsere Spitzen Jugendläufer? Diese Saison zahlte sich die Mitgliedschaft im Jugendkader wirklich aus. Als Spitzensportler durften sie so, unter strengen Covid-Regeln, auf Trainingslagern fahren. Simon und Jacopo nahmen an Trainingslagern in Wien, im Raum Fürstenfeld und am Ostertrainingslager in Kärnten sowie an Testbahnläufen und Leistungstests teil. Auch Kiara startete vor Ostern mit den ersten Aktivitäten des Wiener Regionalkaders aus der Coronapause.
Ich konnte die WAT Jugend, wenn es möglich war, in gemeinsamen Trainings sehen. Doch dazu in einem weiteren Beitrag mehr.
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